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Drei mobile Verdampfer im Test

Wir konnten den Crafty und den Mighty testen, die beiden neuen mobilen Verdampfer von Storz und Bickel (den Herstellern des Volcano). Weiter werfen wir einen Blick auf die speziell kleine Magic Flight Launch Box.

Ich durfte die beiden neuen Vaporisatoren von Storz und Bickel, den Crafty und den Mighty, ein paar Wochen testen.

Kurz zu mir: Ich nutze seit ungefähr zwei Jahren nur noch Vaporisatoren, nachdem ich einige gesundheitliche Probleme hat­te. Ich nenne mehrere portable und Tischgeräte mein Eigen und bin auch in einer Vaporizer Community im Internet aktiv FuckCombustion. Von daher hoffe ich euch ein umfassendes Bild der Geräte und ihrer Eigenschaften vermitteln zu können.

Im direkten Vergleich ist die Leistung der beiden Verdampfer identisch gut, die grössere Kühlkammer des Mighty kühlt den Dampf etwas mehr ab, ansonsten liegt der Unterschied zwischen beiden Geräten eigentlich nur in Grösse, Stromversorgung und Anzeige bzw. Bedienung.

Doch fangen wir mit dem Crafty an, der etwas günstigeren Variante.

Crafty

Zuerst fällt im direkten Vergleich auf, dass er viel kleiner ist, besser in der Hand liegt und kein Display aufweist.

Das Display kann mit einem unterstützenden Smartphone (allerdings nur mit einem neueren Modell) und der entsprechenden App dargestellt werden und bietet dann die gleichen Funktionen wie das Display des Mighty. Ohne Smartphone kann nur die Basis- und Boost-Temperatur (180 °C/195 °C) gewählt werden. Für Anpassungen dieser Temperaturen kann man sich bei einem Freund das Smartphone ausleihen und die Wunschtemperaturen einstellen.

Es erscheint mir vor allem für gelegentlich Dampfende ratsam, die Boost-Temperatur auf das Maximum (210 °C) zu erhöhen, da dies erfahrungsgemäss dem Raucherlebnis am nächsten kommt. Persönlich schätze ich auch den «low temp»-Bereich (verdampfen mit tieferen Temperaturen), da hier der Geschmack mehr hervortritt und die Wirkung leicht differiert. In diesem Bereich funktionieren beide Vaporisatoren genauso zuverlässig wie im Hochtemperatur-Bereich. Beide zeigten ein sehr genaues Temperaturverhalten, beim Ziehen und Wiederaufheizen wurden Temperaturschwankungen von maximal zwei bis vier Grad angezeigt.

Die Füllkammer für das Material bietet sehr viel Platz. Für diejenigen, die auch gerne mit weniger auskommen, kann in die Kammer über das Material aber auch das beiliegende «Tropfenkissen» gelegt werden, damit die Füllung nicht lose in der Kammer herumfliegt – und so die heisse Luft sich einen Weg darum herum suchen kann, ohne die Wirkstoffe zu lösen.

Die Extraktion ist vorbildlich und der Geschmack bleibt sehr gut erhalten.

Je nach Material und angewendetem Temperaturbereich hielt die Batterie drei bis sechs Sitzungen lang. Zum Aufladen liegt ein 2A-USB-Netzteil bei, bei Anschlüssen mit entsprechender Stromleistung kann das Gerät am PC aufgeladen werden. Das Gerät kann beim Laden verwendet werden, sofern die Batterieladung nicht weniger als ca. 30% beträgt.

Somit ist der Crafty in meinen Augen ein sehr gutes Einzel- oder Zweipersonengerät, da Batterieleistung und Ladevorgang nicht für einen Dauerbetrieb ausgelegt sind, er aber dafür wunderbar in Hand und Hosentasche passt.

Mighty

Womit wir auch schon zum Mighty übergehen, der einfach so viel grösser ist, dass er etwas unhandlich wirkt. Beim Mighty erlauben die beiden Batterien sechs bis zwölf Sitzungen, auch wieder abhängig von den Faktoren Material, eingestellte Temperatur, Umgebungstemperatur und Dauer der Sitzung.

Allerdings kann der Mighty via mitgeliefertem Netzteil aufgeladen und direkt mit Strom betrieben werden, ohne dafür Batterieladung zu beanspruchen. Das macht ihn somit auch zu einem Tischgerät, das nicht auf die Batterieladung angewiesen ist!

Im Vergleich zum Crafty wurden Grösse und Batterieleistung verdoppelt. Somit finde ich den Mighty besser geeignet, um als «Party Vape» oder in einer Gruppe zum Herumgeben dienlich zu sein, als den Crafty.

Persönlich fand ich auch das eingebaute Display und die Temperaturauswahl angenehmer, da man kein Smartphone benötigt und die App bei vielen sowieso umstritten ist, da ja eine Datenspeicherung möglich wäre, auch wenn die App diese nicht vorzusehen scheint.

Für beide Geräte

Besonders hervorheben möchte ich die in meinen Augen schnelle Aufheizzeit (unter zwei Minuten bei voller Batterie) und dass beim Ziehen praktisch kein Widerstand vorhanden ist. Dies im Gegensatz zu einem Arizer Solo (siehe Bericht im LI66), der doch restriktiver ist im Zugverhalten.

Preislich liegen die beiden Vapes im oberen Segment, aber hierfür bekommt man gute Qualität geliefert, die noch dazu Made in Germany ist und nicht die alltägliche Chinaware.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ich mit den Funktionen beider Geräte sehr zufrieden bin: Den kleinen Crafty als Solo- und den grossen Mighty als Heimvape oder für Gruppen, der draussen allerdings durch Grösse und Display schnell auffällt. Wenn ihr also noch kein Weihnachtsgeschenk habt und auf gesundes Vaporisieren umsteigen möchtet, sind die beiden Modelle sicher in Betracht zu ziehen.

MFLB

Die Magic Flight Launch Box ist ein etwas skurriles Gerät. Ein Stück Holz mit einer Füllkammer, geschälte Akkus, die man von Hand reinschiebt: Geheizt wird, indem man einen Akku in das Holzteil drückt, bis der Strom fliesst (und das Heizen stoppt man mit dem Loslassen der Batterie). Aber irgendwie auch ein herziges, minimalistisches Gerät.

Gleich vorweg: Es verfügt über keinen Überhitzungsschutz, das Material in der Füllkammer kann also verbrennen, wenn man zu lange heizt. Damit erfüllt das Gerät eine Grundbedingung für einen anständigen Verdampfer nicht: Es darf nie zu einer Verbrennung kommen. (Was zum Beispiel beim Crafty, Mighty und Arizer Solo auch gewährleistet ist.)

Aber man hat etliche Sekunden Zeit, bis es zu einer Verbrennung kommt. Sehr viele Leute bekommen das ohne Probleme hin. Es funktioniert und das Anschauen der Minidampfwolke durch das kleine Loch, an dem man zieht, ist wirklich herzig. Auch das Gewicht und der Preis sprechen für das Gerät.

Unschön ist dagegen: Das mitgelieferte Akkuladegerät macht keinen sehr vertrauenswürdigen Eindruck und die Akkus können sehr heiss werden, sowohl beim Einsatz wie auch beim Laden. Dabei kann man sich an den Akkus durchaus die Finger verbrennen. Das hinterlässt immer wieder ein mulmiges Gefühl.

Doch das Gerät zeigt, vielleicht etwas experimentell, wie klein Verdampfer wohl noch werden könnten: Der MFLB passt in eine Hand, so dass man das Gerät praktisch nicht mehr sehen kann. Das schafft bisher kein anderer Verdampfer.

Tabelle Verdampfervergleich

Einen Tag mit dem Crafty unterwegs

Der Akku war voll geladen, ich sollte ja ohne Stromkabel unterwegs sein. Einen Tag lang wollte ich durchs Mittelland reisen und an verschiedenen Standorten sollte der Crafty im konkreten Einsatz zeigen, ob ers kann.

Am Morgen, daheim, ein letzter Test: Eine Drehung der Kühleinheit um 90°, dann etwas fein zerkleinertes Material in die nun zugängliche Kammer, wieder aufsetzen, Drehung in die andere Richtung, fertig. Fühlte sich sehr angenehm an, sehr satt.

Dann ein Klick auf den Einschaltknopf, der Aufheizvorgang begann. Die LEDs, die das Aufladen und den Akkuzustand angeben, sind etwas gross geraten. Nach kurzer Zeit eine Vibration: die Grundtemperatur war erreicht. Beim Ziehen merkt man: viel Geschmack, aber noch wenig Dampfgefühl.

Deshalb der Doppelklick auf die Einschalttaste: Nun will ich die Boosttemperatur haben. Zwei Vibrationen diesmal, wieder ziehen, nun ist der Dampf stark und klar, eine saubere Sache.

Dann ausschalten, einpacken und los. Ohne Etui oder sonstige Hilfsutensilien: einfach ein Gerät, Punkt. Das war ebenfalls angenehm.

Beim Kollegen im Büro ein paar Stunden später: «Du, ich muss da ein Gerät testen!». Aufmachen, füllen, heizen, ziehen, tiptop.

Dann weiter, ein Spaziergang. Am See, bei zehn Grad und mit viel Wind: Kriegt er das auch hin? Ein paar hartgesottene Fischer nebenan bekommen kaum mit, wie ich den Crafty wieder befülle und heizen lasse. Locker halte ich das Gerät in einer Hand – und das Vibrieren ist nun wirklich sehr nützlich. Kein nervöses Schauen aufs Gerät, kein Pröbeln oder so: Die Hand spürt den Status des Gerätes sofort. Ich merke, der Crafty wird im Wind weniger warm, aber dennoch kommt Dampf, der Akku hält ebenfalls durch.

Recht beschwingt ziehe ich weiter und obwohl nicht wirklich nötig, will ich ihn nochmals ausprobieren. Wieder draussen, dieses Mal windgeschützt, booste ich den Crafty nochmals.

Daheim schafft er knapp eine letzte Sitzung, dann ist der Akku durch.

Der Crafty ist für mich bis jetzt der beste, angenehmste, kompakteste Verdampfer für einen Tagesausflug. Auch wenn der Preis mit gegen 400 Franken zunächst abschreckend wirkt.

Zuletzt geändert: 2023/12/22 21:16

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