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Wir haben die Schulungen erfolgreich bestanden und arbeiten viel für das Social Club-Projekt: Planungen, Aufnahmegespräche mit den Teilnehmenden, Vorbereitung des Verkaufsstarts. Am 22. August 2023 soll es mit dem Verkauf losgehen. Aber es bleibt noch einiges zu tun!
Bereits im Dezember 2021 hatten wir den Verein «Legalize it! Social Club» gegründet. Im März 2022 erteilte uns die Stadt Zürich die vorläufige Bewilligung, doch erst ein Jahr später (März 2023) folgte die endgültige Bewilligung vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Während wir noch am Warten auf das BAG waren, startete Basel mit dem ersten Cannabis-Verkauf im Januar 2023. Dort darf zunächst die Hälfte der insgesamt 374 Teilnehmenden sofort in Apotheken Blüten und Hasch kaufen, die andere Hälfte startet sechs Monate verzögert.
Ende Januar 2023 lud die Stadt alle Social Club-Betreibenden zu einer Online-Sitzung ein. Hierbei wurde klar, dass der Bewilligungsprozess für ein Vereinslokal zum gemeinsamen Konsumieren mindestens drei Monate («ordentliches Verfahren») plus 30 Tage Einspruchsfrist dauert, und das natürlich frühestens ab einem ausgearbeiteten Baubewilligungs-Gesuch, welches wiederum erst nach Unterzeichnen des Mietvertrags überhaupt erstellt werden kann. Dann muss die Lokalität zunächst dem Stadtrat gemeldet werden, und anschliessend dem BAG. Erst 30 Tage nach dieser Meldung darf der erste Konsum stattfinden.
Ab dem Zeitpunkt, an dem wir eine geeignete Räumlichkeit finden, wird es also mindestens ein halbes Jahr dauern. Da die Studie nur für drei Jahre ausgelegt ist, drängt diese Aufgabe.
Desweiteren hat uns die Stadt bei dieser Sitzung dringend empfohlen, eine Person zu suchen, die uns im Bewilligungsprozess unterstützen kann. Einen entsprechenden Architekten haben wir mittlerweile gefunden.
Ausserdem haben wir mit einem Experten bezüglich Lüftungsanlagen telefoniert. Hierbei wurde klar, dass wir eine Lokalität finden müssen, die bereits Zuluft und Abluft hat, und wir dann noch einen geeigneten Umluft-Umwälzer brauchen – Kostenpunkt mehrere tausend Franken…
Die Städtischen Gesundheitsdienste (SGD) haben für alle Social Clubs und Apotheken zwei Schulungen veranstaltet. Durch die Teilnahme an den Schulungen erhält man ein Zertifikat, welches später zum legalen Verkauf von Studien-Cannabis berechtigt.
Bei der ersten Schulung ging es um die Ziele der Studie, die Methodik, Dauer, Datenerhebung sowie die Aufnahme und Zulassung der Teilnehmenden. An der zweiten Schulung ging es um Cannabis als Freizeitdroge, Produktarten und Inhaltsstoffe, Risikominderung und Safer Use sowie die Früherkennung bei riskantem Konsum. Alle fünf Aktiven im Social Club-Projekt dürfen damit offiziell Studien-Cannabis verkaufen!
Am 1. März hat die Stadt einen Kick-Off Apéro veranstaltet, wo wir uns mit den anderen Social Club-Betreiberinnen und -Betreibern vernetzen konnten. Diese stehen vor den gleichen Herausforderungen wie wir: Lokalitäten sind schwer zu finden, die genauen Anforderungen und Prozesse sind nach wie vor nicht ganz klar.
Überraschend verkündete die Stadt Zürich in einer Medienmitteilung am 22. März 2023 die Ausstellung der Bewilligung durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Einen Tag später, im Tagesanzeiger vom 23. März war unsere Sonia auf dem Cover zu sehen. Eine solche Berichterstattung in den Medien schlägt sich auch in den Zugriffszahlen nieder: Am 23. März konnten wir 432 Besucherinnen und Besucher auf unserer Website verzeichnen. Im Schnitt sind es sonst normalerweise etwa 200 pro Tag.
Nach Erhalt der Bewilligung haben wir eine Umfrage unter den Interessierten auf unserer Warteliste durchgeführt, um deren Bedürfnisse genauer zu erfahren und wieder ein Lebenszeichen zu erhalten. Daher können wir den Bedarf nun besser einschätzen.
Aktuell, bei 58 Mitgliedern, ergibt der ermittelte Bedarf 32 Abholungen pro Woche, die wir locker alle an einem Samstag durchführen könnten. Selbst 50 oder 100 Abholungen sollten kein Problem darstellen.
Die beiden Produzenten SwissExtract und Pure Production sind nun am Anbauen. Innerhalb der nächsten Monate wird geerntet, verarbeitet und konfektioniert, bis schliesslich im August die ersten Bestellungen durch die Produzenten ausgeliefert werden sollen.
Im April haben wir 44 Gesprächstermine angeboten, im Mai über 50. Bei diesen Einzelgesprächen tragen wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die «Züri Can»- Studiensoftware der Stadt ein (Name, E-Mail und Telefonnummer). Die Software leitet uns dann durch einen Screening-Fragebogen und im Anschluss müssen wir einen THC-positiven Urintest durchführen und dokumentieren, bei Frauen auch einen negativen Schwangerschaftstest.
Wer einen Eindruck davon bekommen will, wie aufwändig die Teilnahme an der Studie ist, kann sich auf stadt-zuerich.ch/cannabis-projekt unter «Anmeldung für die Studienteilnahme» die sieben Schritte (!) ansehen und die verlinkte Studieninformation (acht Seiten!) lesen.
Abgesehen von den zahlreichen Bedingungen und Einschränkungen der Studie gibt es für die Teilnehmenden auch bei uns viel Vorarbeit zu leisten, bevor sie überhaupt einen Termin für das Gespräch buchen können. Vor dem Buchen muss die Person den Bedingungen der Studie zustimmen, die Studieninformation lesen, sich verbindlich anmelden und über unseren Shop den Mitgliederbeitrag für ein Jahr im Voraus via TWINT bezahlen. Mit diesen Schritten sind dann alle Weichen gestellt für den Cannabis-Kauf ab August.
Die Studienausweise für die Teilnehmenden stellt die Stadt nicht sofort aus. Stattdessen bekommen wir im Juni die erste Ladung Studienausweise gesammelt zugeschickt. Wir werden diese dann aufbewahren und beim ersten Cannabis-Verkauf aushändigen. Für den Juni geplant ist auch eine wichtige Eingabe an Stadtrat Hauri: die Einverständniserklärung zu den Standorten der Social Clubs bzw. deren Verkaufsstelle. Wir planen derzeit, den Verkauf aus unserem Büro in der Quellenstrasse 25 durchzuführen, zumindest bis wir eine eigene Location für unser Vereinslokal haben.
Durch die lange Verzögerung der BAG-Bewilligung ist der Verkaufsstart immer weiter nach hinten gerutscht. Der aktuell geplante Verkaufsstart ist Ende August, also nach den Sommerferien.
Sobald der Verkauf anläuft, ändert sich die finanzielle Lage unseres Social Club-Vereins drastisch. Selbst wenn sich kein einziges neues Mitglied mehr anmeldet und wir nur mit 50 Studienteilnehmenden starten, würden wir mindestens eine Marge von 3’000 Franken pro Monat erwirtschaften – konservativ geschätzt. Sofern sich die Bedarfs-Angaben der Mitglieder grosszügig bewahrheiten, könnte die Marge fast doppelt so hoch ausfallen.
Damit werden wir als Hauptausgabe unser Vereinslokal anmieten, einrichten und betreiben. Insbesondere am Anfang kommen hohe Ausgaben auf uns zu, etwa durch eventuell nötige Umbauten oder die Installation einer Lüftungsanlage.
Weitere Infos zu diesem Projekt: Hanfstübli
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