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Wie viele Verzeigungen erstellt die Polizei?

Eine zweidrittel Million Verzeigungen

In den letzten dreieinhalb Jahrzehnten wurden Total 655’994 Menschen wegen THC-Konsums verzeigt. Das hat die Kiffenden über hundert Millionen Franken an Bussgeldern und Schreibgebühren gekostet. Ebenfalls krass: Die Anzahl Verzeigungen steigt fast von Jahr zu Jahr an, statt dass sie zurückgehen würde. Seit dem Jahr 2000 werden jedes Jahr über 30’000 Verzeigungen wegen Konsums von Cannabisprodukten gezählt. 2008 ist nun erstmals wieder knapp darunter.

Die Kiffenden dürfen die Bussen bezahlen

Seit 35 Jahren werden nun Kifferinnen und Kiffer verzeigt – und ein Ende ist nicht abzusehen. Gerade in den Jahren, in denen viel über eine Änderung im Umgang mit uns Kiffenden geredet wurde, erhöhte sich die Zahl der Verzeigungen markant. Spezielle Polizeitruppen durchforschen täglich die zentrumsnahen Gebiete (City, Bahnhof, Parkanlagen) und konfiszieren jeden Joint und verzeigen alle Kiffenden, die sie erwischen.

Der Apparat arbeitet weiter

Die Diskussionen über die Legalisierung waren ja schön und gut. Aber wie wäre es, endlich mal eine konkrete Handlung zu machen? Keine Verfolgung der Kiffenden mehr, das müsste die Losung sein: Keine Verzeigungen mehr, bloss weil jemand mit einem Joint und einem Piece angetroffen wird! Wäre doch eigentlich das Logischste auf der Welt. Aber nicht für einen Apparat, der seit Jahrzehnten funktioniert. Der macht weiter. Auch wenn es sinnlos ist.

Der Grasboom

Markant sind die Verschiebungen von den Haschisch- zu den Gras-Konsum-Verzeigungen in den letzten Jahren. Von Mitte der Siebzigerjahre bis 1994 machten Hasch-Konsum-Verzeigungen fast die ganzen Verzeigungen aus. Graskonsum hingegen wurde selten verzeigt, auch wenn es um 1980 herum einen Gras-Aufschwung gab. Ab 1995 nahmen die Verzeigungen wegen Gras-Konsums massiv zu, während die Haschisch-Konsum-Verzeigungen drastisch einbrachen. 1998 wurden erstmals mehr Kiffende wegen Gras- als wegen Haschisch-Konsums verzeigt. In diesem Wandel der Konsum-Verzeigungen spiegelt sich natürlich der Wandel im realen Konsum-Verhalten. Mit dem Aufkommen der Hanfläden und einem grossflächigen Anbau von Hanf wurde die Versorgung der Kiffenden mit Gras überhaupt erst möglich. Gerade die jungen und trendigen Kiffenden stiegen sehr schnell vom meist importierten Haschisch zum einheimischen Gras um, zuerst Outdoor, dann Indoor.

Statistik Konsumverzeigungen 1974 bis 2006

Zuletzt geändert: 2011/09/27 18:55

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